Schädlinge selbst bekämpfen?
Fruchtfliegen oder ein paar Spinnen sind für die meisten Hausbesitzer noch akzeptabel. Wenn es dann aber zur unkontrollierten Ausbreitung dieser Arten oder gar einem Befall von Schädlingen, wie unter anderen Ameisen oder Kakerlaken kommt, dann muss dringend etwas unternommen werden. Nicht nur der Ekel spielt hier eine entscheidende Rolle für die meisten Menschen. Viel wichtiger ist der gesundheitliche Faktor, denn diese Schädlinge übertragen vielerlei Krankheiten, die für den Menschen gefährlich werden können. Nicht selten wird dazu geraten, einen Kammerjäger zu konsultieren, der die Schädlingsbeseitigung professionell vollzieht. Aufträge dieser Art sind jedoch recht kostspielig und nicht jeder Hausbesitzer hat das Geld mal so auf der hohen Kante. Doch hier verhält es sich wie eben mit jeder anderen Art von handwerklichen bzw. spezifisch anfallenden Aufgaben im Hausbereich. Es stellt sich immer die Frage, ob man es selbst macht oder ein Profi beauftragt wird.
Man muss als Betroffener jedoch immer die wirtschaftlichen Faktoren im Auge behalten. Das heißt, dass darauf geachtet werden muss, ob eventuelle Folgeschäden entstehen können, wenn mit gefährlichem Halbwissen gearbeitet wird. Es ist nicht selten der Fall, dass Kunden einen professionellen Schädlingsbekämpfer nach missratenem Selbstversuch beauftragen. Erstens wird dieser teurer, da er bestimmte Fehler des Kunden beseitigen muss und zweitens hat der Kunde einige dieser Folgeschäden zusätzlich noch selbst zu tragen. Wenn der Profi direkt von Beginn an beauftragt worden wäre, so wären diese zusätzlichen Kosten nicht angefallen. Dieses Verhalten wäre also wirtschaftlicher gewesen, als zunächst den Selbstversuch scheitern zu lassen und dann noch eine Firma zu beauftragen. Das heißt nun selbstverständlich nicht, dass niemand das Bekämpfen der Schädlinge selbst schaffen kann, also hier ein paar Fakten.
Was ist zu beachten, bevor man loslegt?
Nun liest und hört man viel über diese Thematik. Oftmals sind diese tollen Tipps jedoch nicht zu 100 Prozent durchdacht, sodass Spätfolgen oder andere unerwünschte Nebeneffekte auftreten, von denen in den Tipps und Tricks nichts zu hören war. Daher sollte man sich, bevor man übereifrig loslegt, einige wichtige Fragen stellen, die die Vorgehensweise entscheidend beeinflussen:
- Welche chemischen Stoffe wende ich an, ohne dabei Kinder, Angehörige und mich selbst zu gefährden?
- Können die Stoffe meinem Hund oder anderen Haustieren schaden?
- Habe ich bei dem Einsatz der Gifte an die Verträglichkeit mit der Umwelt gedacht?
Diese Fragen müssen Unternehmen dieser Branche nicht immer neu beantworten, denn sie werden vom Gesetzgeber streng reguliert und müssen sich innerhalb strukturierter Richtlinien bewegen. Dennoch möchten wir die einzelnen Faktoren etwas ausführlicher darlegen.
Wie sieht es mit der Umwelt aus?
Viele Mittel, die Schädlinge bekämpfen sollen, sind vollgestopft mit Pestiziden und chemischen Giften, die weitführende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Unter anderem kann das unkontrollierte Versprühen oder Verteilen von diesen Giften dazu führen, dass der anliegende Boden, die Luft und sogar das Grundwasser kontaminiert werden, denn die Chemikalien müssen sachgemäß eingesetzt werden, um eben genau eine solch ungewollte Verbreitung zu verhindern. Des Weiteren können dadurch streng geschützte Tierarten, wie zum Beispiel bestimmte Fledermausarten, gefährdet werden. Es ist heutzutage gar nicht ungewöhnlich, dass sich solche Tierarten auf Dachböden, gerade im Winter, einnisten. Wenn man also mit Pestiziden hantiert, die man nur wenig kennt, so kann ein solcher Einsatz diese Tierart im schlimmsten Fall töten. Dies kann, aufgrund der strengen Tierschutzverordnung, empfindliche Bußgelder nach sich ziehen. Also gilt es beim Einsatz von Pestiziden auf die Umwelt, deren Bewohner sowie anliegende Strukturen zu achten.
Faktor Gesundheit
Es ist nun einmal Fakt, dass eine nachhaltige Bekämpfung von Schädlingen den Einsatz von chemischen Mitteln unabdingbar macht. Diese sind immerzu gefährlich für die Gesundheit. Daher sollte strengstens beachtet werden, wie man sie im Einzelfall einsetzt. Egal, ob sie in die Atemwege gelangen, sie auf der Haut Kontakt finden oder durch die Luft verteilt werden, gefährliche Verätzungen, Entzündungen oder schwerwiegende Vergiftungen können auftreten. Ebenso wissen die meisten Menschen nicht genau, ob sie eventuell Allergien gegen die eingesetzten Stoffe aufweisen. Wenn es dann auffällt, ist es meistens schon zu spät. Auch umliegende Grundstücke sowie Passanten könnten von den Nebenwirkungen betroffen sein. Dessen sollte man sich vor dem Einsatz der Mittel immer bewusst werden. Weitere Risikofaktoren sind ebenso nicht ausgeschlossen. Ein immer gerne benutztes Beispiel ist hier das Wespennest. Immer öfter hört man davon, dass Menschen Wespennester auf dem Dachboden entdecken und nicht ganz sicher sind, wie sie damit umgehen sollen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass diese nicht einfach ausgelöscht werden dürfen. Vielerorts wird es dennoch gemacht und die Folgeschäden sind zum Teil horrend. Wespen schwärmen nämlich, wenn sie sich in Gefahr befinden, aus und attackieren alles, was ihnen in die Quere kommt. Wenn ungeachtet dessen ein Mittel eingesetzt wird, ohne sich vorher genügend abzusichern, so ist ein anschließender Krankenhausaufenthalt noch das kleinste Problem. Man stelle sich nur mal vor, einige wenige Wespen träfen mit dem Stachel den Hals und die Luftröhre. Allergiker sollten sowieso gar nicht erst den Versuch wagen.
Immer auf das Budget achten
Ja, sogenannte Kammerjäger sind nicht gerade billig, aber: Der wirtschaftliche Aspekt wurde bereits ausführlich dargelegt. Dazu kommt, dass sich Schädlinge immer wieder ansiedeln, wenn sie nicht nachhaltig entfernt werden. Hier sind Mittel aus dem Discounter oder Baumarkt also eher fehl am Platz, weil es ansonsten immer fortlaufenden Kosten sind, die von der Privatperson getragen werden müssten. Vielleicht erscheinen die Aufwendungen für einen Profi in erster Linie höher als die Do-It-Yourself-Kosten, aber man muss immer den langen Zeitraum im Auge behalten. Oftmals stellt sich der Profi als die günstigere und angebrachtere Methode heraus, die das Budget mittelfristig sogar schont.
Schlusswort
Beachtet man alle Aspekte, die bisher genannt wurden und geht man intensiv auf die Fragen, die man sich stellen sollte, ein, dann kann man die Frage, ob ein professioneller Schädlingsbekämpfer angebracht ist selbst am besten beantworten. Wichtig ist, dass man ehrlich zu sich selbst ist und wirklich auch andere Menschen und die Umwelt mit einbezieht, denn zu oft wurden diese Hintergründe vergessen und enorme Folgeschäden sind entstanden. Man muss sich der Tatsache bewusst werden, dass es eventuell chemische Gifte sind, die zum Einsatz kommen, die zum Teil verheerende Auswirkungen haben können. Nur dann, wenn man vollends davon überzeugt ist, dass man der Aufgabe gewachsen ist und alle anderen Umstände zu 100 Prozent abgesichert sind, dann darf man es gerne selbst versuchen. Wenn einer dieser Punkte nicht zutrifft oder man nur zu 99 Prozent sicher ist, dann lohnt es sich definitiv einen Profi zu kontaktieren. Die Umwelt, die Angehörigen, Anlieger und die Tiere werden dankbar sein.