Bettwanzen im Hotelzimmer? 5 Tipps für den Bettwanzen-Check
In der Vergangenheit waren Bettwanzen in Europa allgegenwärtig. Selten konnte man ein Haus finden, in dem sich die kleinen, lästigen Blutsauger eingenistet hatten. Unter einer solchen Situation müssen wir glücklicherweise nicht mehr leiden. Trotzdem kann es passieren, dass wir mit Bettwanzen in Kontakt kommen. Dadurch, dass die Reiselust immer mehr zunimmt, haben es auch Lästlinge leichter, sich zu verbreiten. Wer in den Urlaub fährt, der erwartet sich in einem sauberen Hotelzimmer entspannen zu können. Doch wie kann man sicherstellen, dass man in der Nacht nicht von unerwünschten Mitbewohnern heimgesucht wird? So spüren Sie die winzigen Plagegeister zuverlässig auf!
Wie gelangen Bettwanzen in das Hotelzimmer?
Überall dort, wo sich Touristen die Klinke in die Hand geben, besteht auch die Wahrscheinlichkeit, auf Bettwanzen zu treffen. Die Tiere haben sich seit dem Altertum perfekt an den Menschen und seine Lebensbedingungen angepasst. Gerne verkriechen sie sich in Ritzen, um sich des Nachts am Blut sorgloser Urlauber zu laben. In die Unterkunft gelangen die Biester in fast allen Fällen durch andere Gäste. Schnell krabbeln sie in den Koffer oder Rucksack und reisen als „Blinder Passagier“ von Ort zu Ort. Dort vermehren sich die Tierchen munter und sorgen für allerlei Probleme.
Warum sollte man Bettwanzen aufspüren?
Im Gegensatz zu anderen Parasiten wie Mücken übertragen Bettwanzen keine Krankheiten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es sinnlos ist, nach ihnen Ausschau zu halten. Es ist kein angenehmes Gefühl, im Halbschlaf von einem Kribbeln auf der Haut geweckt zu werden. So manche Gäste reagieren auf die Bisse der Wanzen sogar mit allergischen Hautreaktionen, die sich in Juckreiz oder Hautveränderungen äußern. Wer Bettwanzen schnell erkennt, kann ein neues Zimmer verlangen und sorgenfrei in den wohlverdienten Urlaub starten!
Hier sind die 5 häufigsten Verstecke von Bettwanzen!
Matratze und Bettgestell
Bettwanzen sind wahre Meister des Versteckspiels. Sie nisten sich überall dort ein, wo Platz ist. Und davon benötigen sie nicht viel. Da sie nur zwischen 2,8 und 5,5 mm groß sind, flutschen sie problemlos in jede noch so kleinste Ritze. Natürlich halten sie sich am liebsten dort auf, wo sich die Beute befindet. Im Hotel ist dies das Bett.
- Schauen Sie sich zuerst Kopfkissen und Laken einmal genauer an. Finden sich dort kleine, schwarze Flecken? Wenn ja, dann ist dies ein schlechtes Zeichen. Lässt sich das Kopfkissen öffnen, so ist es sinnvoll, auch dort einmal hineinzuschauen, um zu prüfen, ob es dort krabbelt.
- Ein besonders beliebter Rückzugsort für Bettwanzen sind Matratzen. In Gasthäusern, Jugendherbergen und Hostels werden diese manchmal sogar in eine Plastikhülle geschlagen, um die kleinen Plagegeister vom Einnisten abzuhalten. Prüfen Sie auf jeden Fall die Matratze. Gerade im Bereich der Nähte sind oftmals kleine Öffnungen zu finden, in welche Bettwanzen problemlos hinein krabbeln können.
- Auch das Bettgestell selber sollte überprüft werden, denn in den Verstrebungen und Ritzen finden Bettwanzen problemlos Platz. Es ist auch sinnvoll, das Bett von der Wand abzurücken, wenn möglich. Hinter dem Kopfteil kann es im schlimmsten Fall auch wuseln! Hilfreich ist hier eine kleine Taschenlampe, um den Bereich ausleuchten zu können.
Der Nachttisch
Je nach Hotel sollte auch der Nachttisch überprüft werden. Dort haben Bettwanzen kurze Wege und suchen dementsprechend gerne nach Verstecken und Nistmöglichkeiten.
- Schauen Sie mit einer Taschenlampe unter und hinter den Nachttisch
- Nachttischlampen (mit Stoffbezug) sind manchmal befallen. Hier sollten Sie auch wieder auf die typischen dunklen Flecken achten!
- Für Bettwanzen ist es ein Kinderspiel, auch in geschlossene Schubladen zu gelangen. Befinden sich in dort Magazine oder Bücher, müssen auch diese herausgenommen und aufgeschlagen werden.
Schränke, Garderoben und Anrichten
Es ist richtig, dass Bettwanzen sich vornehmlich am Schlafplatz des Menschen aufhalten. Trotzdem können die Tiere auch in Möbeln hausen, die am anderen Ende des Zimmers stehen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Blutsauger von anderen Gästen eingeschleppt werden. Befallene Kleidungsstücke werden in den Schrank geräumt – von dort wandern die Parasiten in Schrankritzen. Überprüfen Sie daher den Raum zwischen Wand und Schrank ebenso wie Griffe, Ecken, Ablageflächen und alle weiteren Unterschlupfmöglichkeiten.
Achtung: Führen Sie die Überprüfung unbedingt VOR dem Einräumen der eigenen Kleidungsstücke durch, denn sonst springen die Tiere leicht über und finden in Hosentasche und Co. eine neue Heimat.
Sessel, Sofas und Stühle
Der Koffer ist abgestellt und die Schuhe sind ausgezogen – was gibt es Schöneres, als sich auf dem Sofa zu entspannen und in einem Buch zu schmökern? Ok, aber bitte nicht ohne vorherigen Bettwanzen-Check. Die Tiere können nämlich das Co² in unserem Atem erkennen und halten sich deshalb meist dort auf, wo wir uns bewegen. Dazu gehört auch die Couch oder der Polstersessel in der Suite. Wie auch beim Fall Matratze, können die Wanzen über Nähte Zugang zum Inneren der Möbelstücke erlangen. Auch wenn der Reißverschluss von Sofakissen ein klein wenig offen steht, nutzen die Lästlinge ihre Chance zum Verstecken. Natürlich sind auch Ritzen prima Einfallstore für „Cimex lectularius“. Stühle hingegen sind in der Regel unkritisch. Nur wenn eine Polsterung vorhanden ist, sollte man als Gast Obacht geben. Auflagen werden am besten einmal kurz angehoben.
Gepäck
Sehr gerne reisen Bettwanzen im Gepäck von Ort zu Ort. Dabei kann man auch selber versehentlich zur Verbreitung der Schädlinge beitragen. Deshalb ist es wichtig, das Gepäck nach dem einchecken nicht auf dem Bett abzustellen. Klüger ist es, den Koffer im Bad zu öffnen. Warum? Weil die Wanzen dort keine Möglichkeit haben, sich zu verstecken. Sollte etwas aus dem Koffer gekrabbelt kommen, kann man dem Problem schnell Herr werden.
Bei dieser Vorgehensweise erspart man nicht nur dem Hotel Probleme. Denn: Auch selber eingeschleppte Bettwanzen saugen Blut und stören den Schlaf! Gleichzeitig kann man durch eine Zwischenlagerung des Gepäcks im Badezimmer dem Hotelier gegenüber beweisen, dass man selber nicht der Verursacher des Problems ist.
Fazit
Bevor Sie es sich am Urlaubsort gemütlich machen, sollten Sie Bett, Gepäck und Möbelstücken einem Bettwanzen-Check unterziehen. Die nur wenige Millimeter großen Tiere sind recht scheu und verstecken sich am Tage gern in allen möglichen Ritzen. Daher ist es auch wichtig, auf die folgenden Anzeichen zu achten:
- Auf Oberflächen befinden sich Blutflecken. Dies deutet darauf hin, dass einer der Parasiten zerquetscht wurde und das Zimmer unzureichend gereinigt.
- Schwarze Flecken (z. B. auf Laken) deuten auf Bettwanzenkot hin.
- Finden sich Hautschuppen, dann ist von einem starken Befall auszugehen. Erlaubt man den Tieren heranzuwachsen, so häuten sich diese und hinterlassen typische Hautreste.
- Kleine, ca. 1 mm große Eier (weiß) werden von den weiblichen Bettwanzen in 10er Clustern abgelegt. Zwischen 200 und 500 Eiern produziert ein einziges Tier in einem Zeitraum von 2 Monaten.
Bestehen Zweifel, ob ein Befall vorliegt, sollte der Hotelbetreiber unbedingt einen Experten zurate ziehen, um das Problem so schnell wie möglich zu beseitigen!