Vorratsschädlinge vorbeugen mit nützlichen Tipps und Tricks!
Brotkäfer, Mehlmotten und andere Lebewesen nisten sich gerne in unseren Speisekammern ein. Vor allem in Getreide, Dörrobst und Hülsenfrüchten fühlen sie sich sehr wohl.
Die kleinen Tiere sind allerdings nicht nur unangenehm anzusehen, sondern auch gesundheitsschädlich.
Aber woher kommen die Insekten eigentlich und was hilft gegen sie?
Drei Hauptkategorien der Vorratsschädlinge
- Käfer und Rüsselkäfer
Sie bilden die größte Ordnung im Tierreich der Coleoptera mit schätzungsweise 400.000 Arten.
Die meisten dieser Art fliegen, sobald sie ausgewachsen sind, die anderen sind flügellos und verlassen sich auf die Menschen, um in der Nähe einer Nahrungsmittelversorgung zu bleiben.
- Motten
Diese Ordnung besteht aus rund 180.000 Arten von Schmetterlingen und Motten. Nur 30 davon sind Produktschädlinge. Erwachsene Motten saugen flüssige Nahrung, anders als die Larven, die Beißwerkzeuge besitzen. Die Larven fressen sich damit durch Verpackungen und ernähren sich von fester Nahrung.
- Milben
Die Milben gehören zu den Spinnentieren und zählen nicht zu den Insekten. Da sie eng mit den Spinnen verwandt sind, fallen sie unter die Arachniden.
Mit weniger als 1 Millimeter Durchmesser zählen sie zu den kleinsten Schädlingen. Milben kontaminieren und verunreinigen Lebensmittel und rufen dadurch häufig allergische Reaktionen hervor.
Mit weniger als 1 Millimeter Durchmesser zählen sie zu den kleinsten Schädlingen. Milben kontaminieren und verunreinigen Lebensmittel und rufen dadurch häufig allergische Reaktionen hervor.
Aber welche Schädlinge finden sich jetzt genau in Ihren Lebensmitteln? Woran erkenne Sie einen Befall und was machen Sie dagegen?
Die Speisekammer: Die Wohlfühloase der Vorratsschädlinge
Die langen Tage im Sommer und die steigenden Temperaturen führen vermehrt zu Vorratsschädlingen in Ihrem Getreide, Ihren Nüssen und Ihrer Teigware.
Vorratsschädlinge befallen fast alle Lebensmittel, außer Salze und reine Fette. Damit Sie wissen, welches Ungeziefer vermehrt in welchen Produkten auftritt, finden Sie hier einen kleinen Überblick.
- Der Brotkäfer hat eine rötlich braune Farbe und liebt Brot, Getreideprodukte sowie Gewürze, Hülsenfrüchte und Schokolade. Sie erkennen diese Schädlinge an runden kleinen Schlupflöchern, welche die Larven in den Lebensmitteln hinterlassen.
- Der Kornkäfer befällt vor allem Weizen, Gerste, Mais und Tiertrockenfutter. Die Larven verstecken sich in leer gefressenen Kornhüllen. Sobald sie ausgewachsen sind, verlassen sie die schützende Hülle.
- Der Getreideplattkäfer: Der Getreidekäfer ist braun und flach. Man findet ihn im Getreide und auch im Dörrobst oder Nüssen. Sie erkennen einen Getreidekäfer daran, dass das Produkt aus der Verpackung klumpig und feucht ist. Außerdem riecht es muffig.
- Der Reismehlkäfer besiedelt Reis und Getreide. Riecht es in Ihrer Speisekammer unangenehm und muffig ist das ein Hinweis auf einen Befall.
- Die Mehlmotte sieht aus wie ein kleiner grauer Schmetterling. Sie nistet vor allem in Getreideprodukten, Nüssen, Schokolade und Hülsenfrüchten. Die Mehlmotte spinnt Fäden und Kokons an der Nahrungsoberfläche.
- Die Mehlmilbe erkennen Sie an Ihrer beigen Farbe. Sie liebt feuchte Mehl- und Getreideprodukte sowie Backwaren. Einen Milbenbefall erkennen Sie an pudrig-hellen Stellen bei Backwaren und getrocknetem Obst
- Die Dörrobstmotte sieht rötlich-braun aus. Am liebsten befällt sie pflanzliche Vorräte und hinterlässt dort kaum sichtbare Spinnfäden
- Der Speckkäfer ist in der Regel ein Aasfresser und ernährt sich von konserviertem und verarbeitetem Fleisch und Käse. Sie brüten in Teppichen, Häuten, Vogelnestern und toten Nagetieren.
Eine Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung?
Vorratsschädlinge verursachen im Lebensmittelhandel weltweit hohe wirtschaftliche Schäden. Die Schäden reichen dabei von der Landwirtschaft über die Lagerung bis hin zur Verarbeitung.
Die winzigen Schädlinge konsumieren und verderben einen erheblichen Teil der Nahrungsmittelversorgung. Vor allem in Entwicklungsländern, in denen schlechte Lagerbedingungen für die Lebensmittel herrschen. Dort vernichten die Schädlinge rund 20% jedes Jahr in der Getreideproduktion.
Vorratsschädlinge fliegen und kriechen in einen Lebensmittelbereich, dessen Geruch sie mögen. Dort verstecken sie sich in Rissen, Spalten und anderen versteckten Stellen. Kommt dann eine neue Lagerung an Lebensmittel an den Ort breiten sie sich dort aus.
Gesundheitliche Probleme durch Vorratsschädlinge
Eine Plage von Vorratsschädlingen ist in vielen Fällen schlecht für die Gesundheit.
Beispielsweise sind Schaben und Kakerlaken Erreger gefährlicher Krankheiten wie Milzbrand, Salmonellosen und Tuberkulose. Außerdem lösen sie durch ihre Kot- und Häutungsreste Allergien aus.
Auch Milben gelten als Gesundheitsschädlinge, welche Krankheitserreger übertragen. Sie vermehren sich massenhaft und rufen starke allergische Reaktionen und Asthma hervor.
So beugen Sie einen Befall vor
- Kontrollieren Sie neu gekaufte Trockenvorräte auf einen möglichen Verfall.
- Füllen Sie Ihre Produkte in fest verschließbare Behälter.
- Lagern Sie Ihre Produkte kühl und trocken.
- Legen Sie sich keinen allzu großen Vorrat an.
- Bringen Sie Fliegengitter an den Fenstern an.
- Bewahren Sie angebrochene und schlecht verpackte Schokolade und Obst im Kühlschrank auf.
- Kontrollieren Sie Ihre Lebensmittel regelmäßig: Im Sommer alle zwei bis drei Wochen. Im Winter alle fünf bis 6 Wochen.
Sie haben bereits einen Befall an Vorratsschädlingen?
Lesen Sie hier die Tipps zur Bekämpfung im Haushalt:
- Vernichten Sie umgehend die betroffenen Lebensmittel.
- Reinigen Sie alle Vorratsschränke mit Essigwasser und reiben Sie sie trocken.
- Kontrollieren Sie die Vorräte und Schränke alle zwei bis drei Tage.
- Füllen Sie Lebensmittel in fest verschließbare Gefäße um.
- Bei Ameisen suchen Sie die „Eintrittstelle“ außen am Gebäude und dichten diese ab.
So bekämpfen Sie Insekten aktiv ohne Giftstoffe
- Insekten bekämpfen mit hohen Temperaturen
Die vorratsschädlichen Insekten reagieren sehr unterschiedlich auf hohe und niedrige Temperaturen. Setzen Sie die Schädlinge Temperaturen von 60 Grad drei Minuten aus, führt das zum vollständigen Absterben. Auch Temperaturen um die 55 Grad führen zum selben Ergebnis.
- Insekten bekämpfen mit Nutzarthropoden
Einige Nutzarthropoden eignen sich zum Bekämpfen von Vorratsschädlingen.
Dazu gehören: Raubmilben, Wanzen und Schlupfwespen. Diese Methode ist eine gute Alternative zu den chemischen Verfahren. Der Einsatz von Nutzarthropoden beseitigt allerdings nicht den vollständigen Befall. Allerdings verhindern sie eine Massenvermehrung von Schadinsekten.
Gefahren bei dem Einsatz von Sprays, Sprühmittel und Köder
Im Handel gibt es zahlreiche Mittel, die eine schnelle Hilfe bei einem Vorratsschädlingsbefall versprechen.
Von Sprays bis Elektroverdampfer, Streumittel, Lichtfallen und Köder bieten entsprechende Kaufhäuser einiges an. Hier gilt jedoch große Vorsicht! Die Mittel sind nicht nur für die Schädlinge, sondern auch für Sie und Ihre Familie schädlich.
Vor allem bei einem Befall von Schaben und Pharaoameisen ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu rufen.