Was tun gegen Zecken? Nützliche Tipps gegen die Parasiten
Klein, dick und braun. Man sieht sie erst dann, wenn sie ihren Kopf schon tief in den eigenen Körper gebohrt haben – Zecken.
Dadurch, dass die Zecke ein weitverbreiteter Parasit ist, ist die Chance sehr hoch, dass Sie im Sommer diesem Tierchen begegnen. Vor allem beim Wandern durch Wälder und Gräser haften sich Zecken schnell an den Körper.
Dabei befallen sie nicht nur den Menschen: Oft schleppen Hunde und Katzen die Parasiten erst in die Wohnräume. Dort saugen sie sich voll, fallen von den Tieren ab und gehen auf den Menschen über.
Wieso Zeckenbisse so gefährlich sind und wie Sie mit einem Zeckenbiss richtig umgehen, erfahren Sie hier.
Welche Krankheiten kriegt man von einem Zeckenbiss?
Da Zecken viele verschiedene Krankheitserreger beherbergen, übertragen sie diese, während sie Blut saugen.
Die wichtigsten übertragbaren Krankheiten finden Sie hier:
- Borreliose
Die Borreliose bezeichnet einen Überbegriff für bakterielle Infektionskrankheiten. Darunter fallen unter anderem das Rückfallfieber und die Lyme-Borreliose. Die Krankheit betrifft dabei verschiedene Organsysteme, hauptsächlich die Haut, das Nervensystem und die Gelenke.
Anzeichen für Borreliose sind kreisförmige Hautrötungen um die Einstichstelle. Neben der „Wanderröte“ sind auch brennende Nackenschmerzen sowie Gelenkschmerzen und grippeähnliche Symptome ein Hinweis.
- FSME
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) bezeichnet eine, durch Zecken übertragbare, Virus-Erkrankung und wird durch den FSME-Virus ausgelöst. Dadurch, dass sich der Virus im Speichel des Parasiten befindet, überträgt er die Krankheit mit nur einem Stich, daher gilt: Je länger die Zecke saugen kann, desto höher ist das Risiko zur Übertragung.
FSME zeichnet sich durch grippeähnliche Symptome aus: Fieber, Kopf und Gliederschmerzen treten etwa ein bis zwei Wochen nach dem Stich auf. Dabei sind auch Bewusstseinsstörungen sowie Lähmungen und eine Hirnhautentzündung möglich.
Wie entfernt man eine Zecke?
Vorab müssen Sie beachten: Einen Arzt sollten Sie immer dann aufsuchen, wenn Sie unsicher und unerfahren im Umgang mit den Tierchen sind. Zu leicht bleibt bei falscher Handhabung der Kopf stecken.
Andernfalls gehen Sie zu Hause wie folgt vor:
- 1. Schritt
Suchen Sie sich sowie Mitmenschen und Haustiere nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich ab. Durchsuchen Sie dabei die Kleidung, den kompletten Körper und das Fell der Tiere.
Untersuchen Sie primär Körperstellen, an denen die Haut dünn, warm oder feucht ist. Zecken setzen sich gerne in Kniekehlen, die Innenseite der Oberschenkel, die Leistenregion sowie Hals, Nacken und Achselhöhen fest.
- 2. Schritt
Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich: Greifen Sie dabei den Parasiten mit einer Pinzette oder einem Zeckenentfernungsinstrument so nah wie möglich an der Hautoberfläche.
Ziehen Sie die Zecke langsam und gerade aus der Haut. Drehen Sie die Zange nicht, da das Risiko besteht, dass der Kopf der Zecke abbricht. Desinfizieren Sie nach erfolgreichem Entfernen die Einstichstelle.
Was, wenn der Kopf stecken bleibt? Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, um das Risiko auf eine Krankheitsübertragung zu minimieren. Dieser hilft Ihnen in solchen Situationen zuverlässig weiter.
Was muss ich bei einem Zeckenbiss beachten?
Nach einem Zeckenbiss, welcher Borrelien übertragen hat, kommt es einige Tage später oft zu einer Wanderröte. Die Entzündung dehnt sich dabei ringartig im Bereich der Bissstelle aus.
Auch bei einem Zeckenbiss ohne Borrelien entsteht eine Rötung der Haut. Allerdings bildet sich diese lokal an der Bissstelle und dehnt sich nicht über 5 cm aus.
Bei FSME treten grippale Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber und Müdigkeit auf. Manche Betroffene durchleben nach der 1. Phase noch die 2. Phase. In der 2. Phase kommt es zu Lähmungen, Gehirnentzündungen und in seltenen Fällen auch den Tod.
Auch die Hasenpest ist durch Zecken übertragbar. Sie tritt innerhalb von 10 Tagen nach dem Zeckenbiss auf. Hier zeigen sich lokal begrenzte Anzeichen, wie Geschwüre an der Bissstelle oder entzündete Lymphknoten in der Region der Stichstelle. Außerdem kommt es, wenn sich die Krankheit im Körper ausbreitet, zu einer Lungenentzündung.
Wie hoch ist das Risiko, sich nach einem Zeckenstich anzustecken?
Das Risiko, an Borreliose zu erkranken, lässt sich schwer ermitteln. Nicht jede Zecke trägt den Erreger in sich. Laut einer Studie liegt das Risiko für eine Borrelien-Infektion nach einem Zeckenstich zwischen einem und 5,6 %.
In den FSME-Risikogebieten infizieren sich nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus. Die Rate liegt hier zwischen 0,1 und 5 %. Das Risiko, nach einem Stich an FSME zu erkranken, ist dementsprechend gering, vorsichtig sollten Sie trotzdem sein.
Was zieht Zecken besonders an?
Bei der Suche nach einem Wirt reagieren Zecken auf folgende Reize: Bewegung, Wärme und Duftstoffe.
Die Zecke spürt die Erschütterung, wenn sich ein Tier oder Mensch nähert. Sie spürt die Körperwärme und nimmt den Körpergeruch und Schweiß war.
Wie kann man sich vor Zecken schützen?
Die meisten Zecken sehen kaum. Sie bewegen sich langsam und krabbeln lange den Körper entlang auf der Suche nach einer weichen Hautstelle. Schützen Sie sich deshalb mit langen Hosen, festen Schuhen und Oberteilen, welche die Arme bedecken.
Da Zecken meist im hohen Gras sitzen, können Sie das Kontaktrisiko verringern, indem Sie auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben.
Suchen Sie, sobald Sie daheim sind, sofort den Körper ab: hauptsächlich Kniekehlen, Achselhöhlen und die Haut hinter dem Ohr. Auch den Genitalbereich befallen Zecken gerne.